Gartenbau in Asien
In Japan werden Gärten nach den Prinzipien des Zen-Buddhismus
oder des Feng Shui angelegt, die bestimmten Mustern entsprechen.
Dabei wird vor allem auf Ausgewogenheit der Elemente geachtet.
Auch die alten Inder hatten gut bewässerte und ganz regelmäßig
angelegte Gärten, in denen für jede Pflanzenart meist eine
besondere
Abteilung bestimmt war. Die Gärten Japans ähneln den
chinesischen. Derselbe Gedanke liegt ihnen zu Grunde, nur ahmen
jene die Natur noch treuer nach und suchen große Landschaften im
kleinen nachzubilden. Anders in China, wo der Land- und
Gartenbau, ihretwegen auch die Wasserwirtschaft, sich stets in
der höchsten denkbaren Blüte befand.
Gartenbau im frühen Griechenland
In Griechenland waren die Ureinwohner dem Waldkultus ergeben; spätere Einwanderer vom Norden wie von Ägypten und Kleinasien führten zahlreiche Nutzpflanzen ein, lichteten aber die Wälder und mussten bald für künstliche Bewässerung des Landes sorgten. Aus Homers Odyssee ist ein zusammenhängender, regelmäßig eingeteilter Obstgarten (und auch Gemüse-) bekannt.
Die Gemüse des alten Griechenland waren ziemlich diejenigen unsrer Tage. In Griechenlands klassischer Zeit gingen Feld- und Gartenbau zurück, man lebte meist in den Städten, wo einige wenige regelmäßige Anpflanzungen den Einwohnern als Erholungsorte dienten, oder wo Epikur seine Schüler um sich versammelte, weshalb seine Philosophie Garten genannt wurde. In neuester Zeit hat zwar, nach Professor Landerer, der Garten eine immer größere, allgemeine Ausdehnung gewonnen, dem aber der harte Winter 1880/79 ganz bedeutend geschadet hat. Aber die Halbinsel mit ihrer Blüte erlag im Anfang unsrer Zeitrechnung fremden Eroberern, und erst in neuerer Zeit sprach man wieder vom Garten auch in Griechenland, unter anderen von dem Schlossgarten, welchen Königin Amalie in Athen anlegen ließ, und der ein Wunderwerk von Schönheit sein soll.